Frank und frei in Lahnau

Unter dem Motto „Frank und frei in Lahnau“ hatte sich Kolumnist Frank Mignon vorgenommen, dem Bürgermeisterkandidaten Christian Walendsius auf den Zahn zu fühlen. In seiner gewohnt launigen Ansprache erkläre Mignon zunächst, dass ein Kolumnist für Geld alles macht und er schon für CDU, FDP und SPD Veranstaltungen moderiert hat, ohne dass ihm dabei seine grundlegend kritische Einstellung zu Politik und Politikern abhandengekommen sei. Mit seinen spitzzüngigen Ausführungen zu den Tücken der Kommunalpolitik erntete Mignon viele Lacher, und auch die Startfragen an Christian Walendsius waren zwar sehr ernsthaft, aber immer mit einem zwinkernden Auge gestellt. Als Walendsius seinen Werdegang als Diplom-Verwaltungswirt schilderte, fragte Mignon ihn spontan, wann er denn vom rechten Weg abgekommen sei und ob er das schon als Kind werden wollte. Mignon und Walendsius schafften es im Dialog, die mehr als 60 Besucher im Atzbacher Bürgerhaus zu fesseln und auch fachliche Punkte wie Verkehr und Bürgerbeteiligung interessant und klar darzustellen. Bürgermeisterkandidat Walendsius betonte dabei, dass Lahnau gerade im Bezug auf den Umbau der Hochstraße völlig andere Interessen habe als Wetzlar. Lahnau würde durch noch mehr zusätzlichen Verkehr belastet und bislang habe niemand den Dialog mit Lahnau zu diesem Thema gesucht. Das werde er als Bürgermeister ändern und die Interessen Lahnaus aktiv vertreten. Zentraler Punkt in den Statements von Walendsius war immer wieder die Transparenz der Verwaltungsvorgänge und die Bürgerbeteiligung. „Wenn man die Bürger aktiv an Projekten beteiligt und nach Ideen und Anregungen fragt, muss man nicht hinterher mühsam unzulängliche Umsetzungen häppchenweise korrigieren,“ so der Kandidat.

Walendsius stellte sich im Anschluss an das Gespräch mit Mignon auch den zahlreichen, oft sehr kritischen Fragen der Besucher zu Sportstätten, Amthof, gemeindeeigenen Immobilien und vielem mehr. Hier konnte der Bürgermeisterkandidat seine Ideen dazu klar darstellen, musste aber auch eingestehen, dass vieles davon in Gremien entschieden werde und nicht vom Bürgermeister, er sich aber dafür stark machen wolle, dass die Bürger informiert werden und Entscheidungen transparent getroffen werden. Ein Fragesteller wollte mit Bezug auf einen Leserbrief in der WNZ wissen, warum das Ortsteildenken in der SPD wohl besonders ausgeprägt sei. „Ich bin in Atzbach zur Schule gegangen, meine Kirchengemeinde ist in Dorlar und ich wohne in Waldgirmes. Ich bin zuallererst Lahnauer und setze mich unabhängig vom Ortsteil dafür ein, was für Lahnau am besten ist“, so Walendsius in seiner Erklärung, und weiter “die Mitglieder und Ämter in der SPD verteilen sich ebenso auf alle Ortsteile und ich hoffe, dass wir generell in Lahnau dieses überkommene Ortsteildenken inzwischen abgelegt haben.“

Der Kandidat blieb zum Schluss keine Antwort schuldig, und Frank Mignon bedankte sich abschließend für die lebhafte Diskussion und die angenehme Atmosphäre. Die Zuschauer spendeten viel Beifall und hatten ihren Spaß an diesem kurzweiligen und überaus informativen Diskussionsabend.

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