Lahnaue, Wald und Natur schützen
Eine intakte Natur ist unsere Lebensgrundlage. Der Erhalt der Erholungslandschaft vor unserer Haustür ist uns ein wichtiges Anliegen. Ebenso gilt dies für den Schutz einer der letzten großen Grünlandauen in Hessen – der Lahnaue – mit ihren zum Teil stark gefährdeten Vogelarten.
Die heimische Landwirtschaft pflegt unsere Naturräume und erzeugt Produkte, die regional vermarktet werden können. Nachhaltige Bodenpflege durch Humusaufbau mit besserer CO₂-Speicherung soll dabei richtungsweisend sein.
Die Gemeinde Lahnau ist Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und hat die entsprechende Deklaration unterzeichnet. Kommunale Grünflächen sollen zukünftig naturnah bewirtschaftet werden. Wo möglich, werden Blühflächen mit zertifiziertem, einheimischem und standortgerechtem Saatgut eingesät.
Auch Fassaden und flache Dächer von öffentlichen Gebäuden sollen möglichst begrünt werden.
Der Lahnauer Wald – die „grüne Lunge“ der Gemeinde – dient der Erholung, bietet Lebensraum und benötigt eine nachhaltige, naturnahe Bewirtschaftung. Vorrang soll die klimastabile Naturverjüngung haben.
Alle Fließgewässer im Bereich der Gemeinde Lahnau sollen in einen naturnahen, guten ökologischen Zustand versetzt werden. Dafür ist ein Gewässerentwicklungsplan aufzustellen und zügig umzusetzen. Hierfür gibt es großzügige Zuschüsse des Landes Hessen.
Unsere Streuobstwiesen prägen die Landschaft und sind immaterielles Kulturerbe. Sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Europas. Wir wollen die Streuobstwiesen in unserer Gemarkung erhalten. Mit über 5000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie über 6000 Obstsorten sind sie Hotspots der biologischen Vielfalt. Darüber hinaus stehen ihre Früchte regional zur Verfügung. Diese Bedeutung wollen wir durch Öffentlichkeitsarbeit und Patenschaften stärken.
Die typischen bunten Blumen der Streuobstwiesen sollen durch fachgerechte Mahd erhalten oder wiederhergestellt werden.
Wir setzen uns für eine naturnahe und insektenfreundliche Bewirtschaftung der kommunalen Grünflächen ein. Schottergärten sollen durch eine Gemeindesatzung verboten werden. Zudem wollen wir Bürgerinnen und Bürger für naturnahe Gärten gewinnen.
Auf vielen gemeindeeigenen Flächen wurden bereits Blühflächen angelegt. Wir unterstützen dies und befürworten eine Ausweitung mit zertifiziertem, einheimischem und standortgerechtem Saatgut.
Um Bürgerinnen und Bürger zu begeistern, wollen wir eine Informationskampagne starten und einen Wettbewerb für die schönsten naturnahen Gärten ausloben.
Viele ältere Gebäude beherbergen unbemerkt Schwalben, Mauersegler, Sperlinge und Fledermäuse. Diese Ersatzlebensräume sind lebenswichtig für bedrohte Arten. Wir wollen Eigentümerinnen und Eigentümer informieren und gewinnen, diese Lebensräume zu erhalten oder durch Ersatzquartiere zu sichern.
Wir werben für Nistmöglichkeiten an geeigneten Gebäuden, besonders Neubauten. Dazu gehören Spaltenquartiere für Fledermäuse und Nisthilfen für Schwalben und Mauersegler.
Kommunale Gebäude sowie Straßen- und Platzbeleuchtung sollen auf insektenfreundliche LED-Technik umgestellt werden.
Der Klimawandel setzt dem Wald stark zu. Wir setzen uns für klimaangepasste, nachhaltige Bewirtschaftung ein. Vorrang haben Mischbestände mit standortheimischen Laubbäumen. Förderprogramme des Bundes sollen genutzt werden. Auch Ökokonten können eingesetzt werden, um Flächen aus der Nutzung zu nehmen. Kriterien sind u.a. Vorrang der Naturverjüngung, Begrenzung von Bodenverdichtung, Totholzanreicherung und Habitatbäume. Der Verzicht auf Dünger und Pflanzenschutzmittel ist Grundsatz.
Wir stehen für:
- Vorrang des Naturschutzes gegenüber Tourismus und wirtschaftlichen Interessen
- Naturnahe Bewirtschaftung des kommunalen Waldes
- Erhalt und Pflege der Streuobstwiesen
- Wertschätzende Zusammenarbeit mit Naturschutzvereinen und Landwirtschaft
- Ausweitung der Maßnahmen im Rahmen des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“
- Begrünung von Fassaden und Dächern öffentlicher Gebäude
- Erhalt bunter Blumen auf Streuobstwiesen durch fachgerechte Mahd
- Förderung naturnaher und insektenfreundlicher Grünflächen
- Verbot von Schottergärten per Gemeindesatzung
- Informationskampagne und Wettbewerb für naturnahe Gärten
- Quartierhilfen und Nistmöglichkeiten an Gebäuden
- Umstellung auf insektenfreundliche LED-Beleuchtung