Wohnen und Bauen

Finanzierbaren Wohnraum schaffen

Viele Menschen suchen Wohnraum in Lahnau – vor allem junge Familien.

Finanzierbare Wohnmöglichkeiten können nur durch die aktive Beteiligung der Gemeinde geschaffen werden – mit Augenmaß, ohne umweltschädlichen Flächenverbrauch und unter Wahrung des dörflichen Charakters.

Es ist wichtig, dass die Gemeinde dem Leerstand entgegenwirkt, indem barrierefreier Wohnraum geschaffen und bestehender Wohnraum für eine Nutzung durch nachfolgende Generationen geöffnet wird.

Die Teilnahme der Gemeinde Lahnau am Förderprogramm zur Dorfentwicklung ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung und wird die Siedlungsentwicklung in den alten Ortskernen nachhaltig fördern.

Ein neues Wohngebiet zwischen Dorlar und Waldgirmes soll zukunftsweisenden Kriterien entsprechen und muss Konzepte der Schwammstadt wie Versickerungsanlagen und den Einbau von Zisternen beinhalten.

Aktive Bodenpolitik

Wir setzen uns dafür ein, Bodenspekulationen bei Baugrundstücken mit geeigneten Mitteln zu verhindern.

Grundstücke werden teilweise nur gekauft, um eine Wertsteigerung abzuwarten und sie anschließend gewinnbringend zu veräußern.

Diese Spekulation mit Bauland verhindert, dass dringend benötigter Wohnraum entsteht.

Eigentümerinnen und Eigentümer sollen stattdessen motiviert werden, ihre Grundstücke zu bebauen und so neuen Wohnraum zu schaffen. Die Einführung einer Grundsteuer C für nicht bebautes Bauland ist zu prüfen.

Bei Neubaugebieten könnte Lahnau dem Zwischenerwerbsmodell folgen: Die Gemeinde kauft das Gelände und verkauft die Parzellen zu einem festgelegten Preis an Bürgerinnen und Bürger, die sich mit einem Konzept bewerben.

Wir setzen uns besonders für die Vergabe an Baugruppen ein und begrüßen auch Wohnbaugenossenschaften und gemeinnützige Träger.

Darüber hinaus unterstützen wir innovative Wohnformen und möchten prüfen, wo Lahnau Grundstücke im Erbbaurecht vergeben kann.

Bezahlbarer Wohnraum in unserer Gemeinde

Bei der Entwicklung neuer Quartiere und Bauprojekte streben wir an, dass mindestens 30 Prozent des entstehenden Wohnraums preisgebunden ist.

Dies ermöglicht Menschen mit unterschiedlichen Einkommensverhältnissen, bezahlbaren Wohnraum zu finden, und trägt zu einer vielfältigen und integrativen Wohnstruktur bei.

Kluger Umgang mit dem Gebäudebestand

Bauen ist ressourcenintensiv. Eine wesentliche Steuerungsgröße liegt in der klugen Weiter- und Umnutzung bestehender Gebäude.

Wir wollen alle Potenziale für Aufstockungen und Umbauten im Bestand nutzen.

Lahnau soll bei jeder Baumaßnahme den Fokus auf langlebige, flexibel nutzbare und flächensparende Gebäude legen.

Durch Sanierung baukulturell wertvoller Gebäude kehrt neues Leben in die Ortsmitten zurück.

Bebauungsplanänderungen zur energetischen Gebäudeaufstockung

Wir wirken auf die Weiterentwicklung von Bebauungsplänen hin, um energetisch optimierte Aufstockungen zu ermöglichen.

Lieber in die Höhe als in die Breite bauen – das schont den Boden.

Wir treten für den Ausbau von Dachgeschossen und die Überbauung von Stellplätzen mit Wohnraum ein.

Nachhaltige Baustoffe und emissionsfreier Gebäudebetrieb bei öffentlichen Gebäuden

Wir setzen uns für die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe und eine energieeffiziente Bauweise ein.

Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) soll auch in Lahnau eingeführt werden.

Der Gebäudebetrieb kommunaler Liegenschaften soll langfristig vollständig emissionsfrei gestaltet werden.

Grünflächen und Bäume: Verbesserung des Mikroklimas und Steigerung der Lebensqualität.

Bei Neubauprojekten sollen mehr Grünflächen und Bäume eingeplant werden, um Mikroklima und Lebensqualität zu verbessern.

Auch im Bestand sollen versiegelte Flächen aufgebrochen und begrünt werden.

Grünstrukturen sollen vernetzt und die Biodiversität auch im bebauten Raum gestärkt werden.

Wir setzen uns für eine Gestaltungssatzung für Klima- und Freiraumschutz sowie ein Förderprogramm für Begrünungsmaßnahmen ein.

Lahnau gemeinsam gestalten

Wir setzen uns für kommunale Gestaltungsbeiräte und Bürgerbeteiligung in der Bauplanung ein, um Qualität zu sichern und Beteiligung zu stärken.

Wir stehen für:

  • Innerörtliche Nachverdichtung der Wohnbebauung
  • Finanzierbaren Wohnraum für alle
  • Klimaneutrale und innovative Wohngebiete durch Bürgerbeteiligung, soziale Vergabekriterien, eine angepasste Stellplatzsatzung, naturnahe Grünflächengestaltung, Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, grüne Plätze als Treffpunkte sowie die konsequente Umsetzung des Schwammstadtprinzips zur Rückhaltung, Speicherung und Versickerung von Regenwasser
  • Förderprogramme für Entsiegelung und Begrünung privater Grundstücksflächen, Fassaden und Dächer
  • Gestaltungssatzung für Freiraum und Klima in unseren Ortsteilen
  • Barrierefreien Wohnraum zur Stärkung einer generationengerechten Gemeinde
  • Aktive Bekämpfung von Leerstand durch gezielte Maßnahmen und Förderprogramme
  • Mindestens 30 % preisgebundenen Wohnraum bei allen Neubauprojekten
  • Aufstockungen und Umbauten im Gebäudebestand zur Schaffung neuen Wohnraums fördern
  • BNB-Standard für kommunale Bauprojekte verbindlich einführen
  • Einrichtung kommunaler Gestaltungsbeiräte zur Qualitätssicherung bei Bauprojekten